Klaus Störtebeker und andere Piraten in Sand

Auf einer Fläche von circa 5.000 Quadratmetern präsentiert das holländische Unternehmen „Sculpture Events“ in Zusammenarbeit mit der deutschen Agentur „3M Concepts“ von Juni bis September auf der Insel Rügen eine glanzvolle Ausstellung kunstvoller Skulpturen aus Sand. 55 namhafte Künstler aus aller Welt verarbeiten bis zur feierlichen Eröffnung am 13. Juni mit hohem künstlerischen Aufwand und Geschick 8.000 Tonnen Sand zu bisher ungesehenen Ausstellungsexponaten. In Rügener Manier erinnern sie dabei an den legendären Klaus Störtebeker – den Robin Hood der Meere, der vor etwa 600 Jahren die Hansestädte das Fürchten lehrte und seine Beute mit den Armen teilte. Die Geschichten um den Mythos Klaus Störtebeker, den wohl bekanntesten deutschen Seeräuber, fesselt Menschen seit Jahrhunderten. Ein rauer Bursche, der wagemutig, aber mit gutem Herzen um sagenhafte Schätze kämpfte, lädt zum Träumen ein. Seinen Namen Störtebeker (aus dem Niederdeutschen: „Stürz den Becher“) hat er sich der Sage nach durch seine Trinkfestigkeit verdient – angeblich trank er einen ellenhohen 4-Liter-Becher in einem Zug leer. Als Freibeuter im Auftrag Mecklenburgs war Klaus Störtebeker auf den Handelsrouten der Hanse, dem wichtigsten Wirtschaftsbund des Mittelalters, auf der Nord- und Ostsee unterwegs. Er segelte auf einer Kogge, einem 20 bis 30 Meter langen, zur damaligen Zeit gebräuchlichem Schiffstyp. Die Kogge war zwar mit 11 km/h langsam und schwerfällig, dafür aber auch bei starkem Seegang recht sicher. 1401 wurde dem Treiben des 41-jährigen Anführers der Vitalienbrüder mit seiner spektakulären Hinrichtung ein Ende gemacht. Dem Mythos nach ist er nach seiner Enthauptung noch an mindestens 11 Männern seiner Besatzung vorbei gegangen, um diese vor demselben Schicksal zu retten. Fisch, Getreide und Pelze waren die üblichen zu erbeutenden Güter der Hansezeit, Gold und Silber eher weniger. Umso erstaunlicher, dass Störtebeker den Hamburger Ratsherren als Preis für seine Freilassung eine armdicke Goldkette anbot, die das Hamburger Rathaus umschlingen könne. Woher hatte er dieses Gold? Bis heute über 600 Jahre nach seinem Tod hält sich die feste Legende, sein erbeutetes Gold sei noch immer auf der Insel Rügen zu suchen … Diese und weitere spannende Geschichten um den sagenumwobenen Klaus Störtebeker werden in Form von Skulpturen zwischen dem 17. Mai und 13. Juni mit Motorsägen und anderem Bauwerkzeug gearbeitet und ab dem 13. Juni bis zum 26. September täglich von 10 bis 18 Uhr in Neddesitz in der Nähe von Sagard ausgestellt.

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