Fürstliches Rügen

Rügen ist berühmt für seine Schlösser und die  Architektur. Putbus – die weiße Stadt mit ihrem berühmten Circus. Fürst Wilhelm Malte zu Putbus baute sich im 19. Jahrhundert um sein Schloss herum seine Residenzstadt, ein architektonisches Kleinod, im klassizistischen Stil. Im kreisrunden Ensemble von 16 Häusern logierten seine Gäste.

Fürst Maltes Nachkommen verloren ihren Besitz  durch die Bodenreform der DDR, die Familie zu Putbus siedelte sich im Westen an. In Putbus entstand 1819 auch eine Miniaturausgabe des Schinkel’schen Berliner Schauspielhauses: Das Theater von Putbus diente der niveauvollen Unterhaltung der fürstlichen Gäste. Komplett restauriert erstrahlt es heute wieder in seiner ursprünglichen Farbgebung und Dekoration und dient als Spielstätte für Gastspiele.

In der wald- und wildreichen Hügellandschaft der Granitz ließ Fürst Wilhelm Malte ab 1836 ein Jagdschloss errichten. Nach mittelalterlichem Vorbild entworfen von dem Berliner Architekten Johann Gottfried Steinmeier, den Aussichtsturm entwarf Carl Friedrich Schinkel. Gut Boldewitz, in der Nähe von Bergen, ist eines der prächtigsten Rittergüter Rügens. Erstmals erwähnt wurde es 1314. Wenig später galt es als Lehen der Familie Rotermund. Im 17. Jahrhundert wurde es umfassend erweitert. Das zu DDR-Zeiten volkseigene Gut ist wieder in Besitz von Nachfahren der Familie Rotermund. Der einst glanzvolle Herrensitz ist wieder in alter Schönheit erwacht.

Das Renaissanceschloss Spyker gehörte dem schwedischen Feldmarschall Carl Gustav von Wrangel. Nach dessen Tod, er wurde vermutlich ermordet, kaufte es Fürst Malte. Während der DDR-Zeit war ein FDGB-Ferienheim, heute ist es wieder ein Hotel.